Ehrlich fern {206}
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Venen pochen, mit Blut durchbrochen,
welch erster Blick der Klarheit.
Ein Glas zerbrochen, dies Blut vergossen,
sprach des Windes kalte Schalheit.
Dies Zweierlei schlich sich herbei,
mit Nichten nur intrinsisch.
Doch die Decke brach,
dicht, an den Wolken vorbei, Licht!
Ihre Augen spiegelten Himmlisch.
Nur ein wenig Zeit, hielt sie bereit,
doch mein Herz war weit, für diese Zeit.
Ich sprach zu ihr, wie vom Schock befreit,
sodann aus tiefster Ehrlichkeit.
"Wieso wirfst du mich? Ich will nicht fallen.
Mein Schrei wird bald durch Wände schallen!"
Und die einzig wahre Schuld,
ohne Zögern ich sie eingestehe,
ist zu spät zu ihr gesagt zu haben,
wie gern ich ihre Augen sehe.
Jacob Seywald XIII