Die falsche Tugend (N.95)

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Des sturen Charakters freier Wille,
scheint unbarmherzig, strikt und stumpf.
Sein Standpunkt, gleichwohl durchdacht und für ihn wohlwollend.

Doch muss er nunmal damit leben,
sein Dasein mit Menschen zu verbringen, welche im rarsten Falle, nicht dagegen stimmen.

Ein Wesen, welches ein halbes Leben lang nur knickte, sich für andere nur bückte, dem sei es doch wohl gegönnt, seine Haltung auszuleben.

Doch wenn ein jener Mensch trotz offensichtlichem Unrecht verharrt, in seinem Willen, dem wird am nächsten Tage eine Entschuldigung aus den Lippen quillen. Hoffentlich.

Man brauch nicht zu glauben durch bloße Sturheit im Recht für sich selbst zu leben. Eigene Gefühle des Rechts für sich selbst, sollten keine Rolle spielen.

Drum ist dies eine falsche Tugend, die nur dazu führt, sich selbst verzeihen zu müssen. Möge allen geholfen werden, die das nicht fühlen.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Die falsche Tugend (N.95)

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16.01.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jacob Seywald) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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