Beständig stark {261}
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Ich lebe noch, das Leben häuft,
was gehäuft gehört, es findet mich.
Nichts stielt die Zeit, die Zeit, sie läuft,
doch lauf’ ich mit ihr wissentlich.
Auch größte Bäume, zutiefst vergraben,
verlieren sich, schier willenlos.
Klage nicht, liebe groß,
wenn Zweifel über alles ragen.
Der Wandel ist des Lebens Kern,
wenn Wandel kommt, so kommt er gern.
Verwandel dich, es liegt nicht fern,
verwandel ihn, den Wesenskern.
Schau nach hinten wie nach vorn,
bring in Einklang, immer mehr.
Zieh ihn raus, des Auges Dorn
und zieh den Balken hinterher.
Jacob Seywald XIII