Augensternschnuppe {237}
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Leuchtend bracht das Lichtlein helle,
mich in Aufbruchsmut,
gen Ort und Stelle,
las mir allzu oft die süße Novelle,
in ungenierter klarer Schnelle.
In Art wie Form zwar variabel,
so schien dies Licht doch akzeptabel,
über sonst wo dunkles Weggegabel,
glühte stets ein Schein gar admirabel.
Wohin des Weges strahlend Stern,
bleibst du beinah, beizeiten fern?
Was immer kommt, von weit extern,
kommt unverhofft, so kommt’s mir gern.
Befreit von Trägheit, Last und Schuppen,
öffnen sacht sogleich die Augen.
Ein Himmel voll Augensternschnuppen,
ein Himmel weit, man will’s nicht glauben.
Jacob Seywald XIII