Schöpfung
Ein Gedicht von
Ivan Kosintsev
Vitam impendere vero.
Decimus Junius Juvenalis
Schöpfung
(Das Gruselgedicht)
Der kluge Grübler, Herr von Engel,
und seine stolze scheue Frau
besetzen glücklich im Sterngegend,
im lichte scheinbare Spielhaus.
Herr furchtet sich vor vielen Zweifel,
die sich in seine Seele zeigen,
und im betrübten klaren Eifer
vergeht so still die Sinnenstreiten.
Und seine geistige Herstellung
des Streckenlabyrinths ist irrig
als jene Pyramiden Hebung
der wilde Wuste vor Begierde.
Sie wahrt das Absolute in Ruhe,
wenn viele Barbaren her kommen,
denn diese Kenntnisse ermüden,
den Unwissenden nichts lohnen.
Der erste Dieb liegt zwischen Felsen.
Er hat von einem spitzen Denken
zum tiefsten Boden eines Wesens
im raschen Fall sich schnell gewendet.
Der zweite Dieb hat einem Splitter
des schweren Kummers fest zerdrückt,
er hatte unversucht kein Mittel
im toten Gang ans Licht zurück.
Der dritte habsüchtige Böse
hat langsam unterdes gestorben,
so hat ein Rätsel ihn ermordet,
Gott horte viele böse Wörter.
Der Vierte hatte keine Karte.
Die Müdigkeit und die Erschöpfung
hat stufenweise ihn geschlachtet,
vergeblich war bestürzte Hoffnung.
Den fünften hat in seinem Los
des risikobereiten Recht,
im kühnen hastigen Vorstoß
die scharfe Lache durchgesteckt.
Der sechste Dieb war vielfach weiser,
er suchtet Rat in alten Büchern,
und dieses Wissen hat in Eisen
zur toten Quelle ihn gerufen.
Der siebente mit bösen Mitteln
war stark jedoch nicht kulturell,
warf zwischen Hände, als die Ritter,
den Knüppel sehr original.
Und dieser Dieb, der mutig war,
genoss die Wissenschaft zur Not;
der Grundstein ist im All primär,
der Dieb, der stolpertet, ist tot.
Wie viel ist noch verstorbenen,
die Unzahl unfassbaren Fallen
bedeckt die höchste Ebene
und ruft nach einem Genialen.
Herab von oben sehen Sterne.
Die Tiefe ist voll unverletzlich,
ein Wesen bergt sich in der Ferne,
in kühler Weisheit kleine Setzling.
So geht zu Ende altes Leben,
um jungen Engeln zu erklären,
wie nach der Wahrheit gern zu streben,
um gleich im neuen Weg zu sterben.
Literatur:
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich
1. Phänomenologie des Geistes.
2. Wer denkt abstrakt?
3. Wissenschaft der Logik.
© IvanKo 2020