Schulmeister und Moralapostel
- Fiktion -
Mit erhobenen Zeigefinger der Moral
schulmeistert er auf Teufel komm raus,
verweist immer wieder eindringlich
darauf, dass man auf dem Pfad der Tugend
schreiten sollte oder nach Fehltritten
schleunigst dahin zurückfinden muss.
Da er ohnehin alles besser weiß,
kann er sich Kritik nicht verkneifen -
selbst geringfügige Fehler werden
von ihm in extenso bekrittelt,
nach allen Regeln der "Oberlehrerkunst"
weidlich ausgeschlachtet.
Er ist geradezu darauf versessen,
bei anderen ihre Fehler auszumachen,
um sie in "neunmalklugerischer" Manier
auseinander zu pflücken und
später "richtig" zusammenzusetzen.
Da bietet sich ihm eine goldene Chance,
seine unangefochten geistige Größe
im Licht der Erkenntnis zu demonstrieren.
Anerkennung und Respekt werden
die "Klügeren" unter den "Dummen"
ihm dann sicherlich wie schon so oft
voller Ehrfurcht entgegenbringen.