Preisgekrönter Poet, der sich (zu oft) die Haare raufte
Ein Poet kam langsam in die Jahre,
beim Dichten rupfte er sich die Haare
geblieben war ihm ein dünner Haarkranz,
bedauerlich für den Verseschmied Hans.
Büschel verlor er bei jedem Gedicht,
die Glatze stand ihm gut zu Gesicht,
gewölbt war seine hohe Denkerstirn,
Löckchen im Kranz waren stark wie Zwirn.
Auf dem Kahlkopf spiegelte sich das Licht,
umstrahlte sein vergeistigtes Gesicht,
bald hatte er kaum Büschel zum Rupfen,
musste jedoch beim Dichten stets zupfen.
Aus der Not heraus trug er ein Toupet,
das Zupfen tat ihm nun nicht mehr weh
nie zuvor die Denkerstirn so glühte,
Ideen Hans fortlaufend versprühte.
Sie in Poesiewerke mündeten,
die von seiner Gabe kündeten,
sein Talent war anscheinend unbegrenzt,
sein Haupt wurde mit Lorbeer bekränzt.
Ersatztoupets lagen für ihn bereit,
so konnte er zur gegebenen Zeit
beim Dichten für einen Wechsel sorgen,
ohne Angst zu haben vor dem Morgen.
Ideen gingen dem Dichter nie aus,
sein nächster Gedichtband kam bald heraus
für viele Dichter er ein Vorbild war
- Glatzenbildung nahm überhand, echt wahr -