Nächtliches Stelldichein mit Heinrich Heine
"Geküsst von Musen der besonderen Art"
- Teil 1 -
Während in der Nacht die Zeit vergeht,
Heinrich Heine mir den Kopf verdreht,
schmeichelt sich mit Worten bei mir ein,
möchte nah bei meinem Herzen sein -
ich wirke zwar halbwegs verlegen,
hab aber zunächst nichts dagegen,
dass er auf Tuchfühlung mit mir geht,
Heinrich sich auf die Liebe versteht
und mir mit Wortgewalt imponiert,
kein unnützes Wort an mich verliert -
jeder seiner Sätze ist pointiert,
sein Verseschmieden läuft wie geschmiert
just dichtet er nur mir zu Ehren
Verse über verliebte Bären,
beugt sich sodann zu mir herüber
und küsst mich, doch nun bin ich prüder,
schaff Distanz, rücke weit von ihm ab,
falle aus dem Bett, es macht tapp, tapp,
mein Hund kommt auf mich zu, schleckt mich ab,
ich schrecke hoch, bin müde und schlapp.