Missglückte Dichtkunst eines Kochlehrlings

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
- Saure-Gurken-Zeit -
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Kochlehrling Max verfasst Gedichte
nicht nur über Getränke, Gerichte,
er schüttet in Versen sein Herz aus,
schreibt über alles, was ihm ist ein Graus.
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Der Chefkoch ihm so manches auftischt,
der bittere Beigeschmack passt Max nicht,
er wird ihn stets mit andren messen,
Kritik ist ein gefundenes Fressen.
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Max schreibt über den Chef, der ihn verkohlt,
ihm "mit Worten" den Hintern versohlt,
ihn von Zeit zu Zeit durch den Kakao zieht,
vor einem Streitgespräch feige flieht.
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Max kann seinem Chef nicht vertrauen,
er hat ihn in die Pfanne gehauen,
ihn zudem Spargeltarzan geschimpft,
ihn ansonsten schon öfter verunglimpft.
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Er dichtet auch über eine Frau,
die jung und schön ist, leider zu oft "blau"
und die er aufgabelt hatte
auf dem Friedhof neben ner Grabplatte.
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Ihre Beziehung währt nicht lange,
nur unwillig hält sie ihm die Stange
und wie eine heiße Kartoffel
lässt sie ihn fallen, den "trägen" Stoffel.
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Max ist nun ein gebrochener Mann,
vor Schmerz und Scham setzt er Kummerspeck an,
statt Friede - Freude - Eierkuchen
hat er Misserfolge zu verbuchen.
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Er kriegt so gut wie nichts gebacken,,
am liebsten würde er kräftig packen
die Eierschalen hinter den Ohren,
denn die hat er noch nicht verloren.
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Doch plötzlich ihm manches Gedicht glückt,
seinen Chef das Geschreibsel nicht verzückt,
denn er erkennt sich darin wieder,
wie er den Lehrling striezend macht nieder.

Informationen zum Gedicht: Missglückte Dichtkunst eines Kochlehrlings

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02.08.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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