Kleiderdiebin

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-1-
Fadenscheinig ist ihr Kleid,
Schuhe sind zu eng, zu weit,
Outfit abgetragen wirkt,
Pia ihre Scham verbirgt,
vor Verlegenheit fast stirbt,
banger Blick um Nachsicht wirbt.
-2
Pia traumverloren schaut,
auf der Unterlippe kaut,
nimmt nun Kleider in den Blick
am Ständer, fürwahr todschick,
ein paar sie von Bügeln reißt,
in die Einkaufstasche schmeißt.
-3-
Sie rennt wie um ihr Leben,
will Kleider nicht hergeben,
schafft es, schnell zu entkommen,
ist völlig eingenommen
von ihrer Beute aus Stoff,
trotz Diebstahl droht ihr kein Zoff.
-4-
Sie genießt die Modenschau,
fühlt sich wie ’ne schöne Frau
fein gewandet, wie noch nie,
figurbetont, überm Knie,
trägt die Kleider nur zu Haus,
geht nur dort aus sich heraus.

Informationen zum Gedicht: Kleiderdiebin

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11.04.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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