Enge Verbundenheit mit abgetragenem Kleid
In dir seh ich abgerissen aus,
wie eine zerlumpte, graue Maus,
dabei warst du mal mein Lieblingskleid,
aber das war vor sehr langer Zeit.
Da waren wir beide noch in Form,
doch langsam steigerte sich enorm
mein Gewicht, du wurdest mir zu eng
und eines Tages machte es „Peng!“.
Nähte platzten über Po und Bauch,
in Bedrängnis kam mein Busen auch,
von dir wollte ich mich nicht trennen,
weder wegwerfen noch verbrennen
deinen Stoff, der mich einst sanft umschloss,
-nach vielen Wäschen, nun ohne Gloss –
Risse ich mit Stoffstreifen flickte,
aus Wolle mir ein Dehnbund strickte,
es einsetzte zwischen Taille, Brust,
jetzt gibt, s bei uns beiden keinen Frust.
Kleid, du fühlst dich von mir getragen,
so gekleidet werd’ ich es wagen,
mich im Garten, Haus zu bewegen,
mit dir mich aufs Sofa zu legen.