Ehefrau weckt Dichtertalent in ihrem Gatten
-Fiktion -
In ihr ständig neue Ideen keimen,
stellt sie in Poesieforen ein, zuweilen,
seither spricht sie mit ihm nur noch in Reimen,
er kann sich fast nichts mehr zusammenreimen.
Dialoge:
Er:
„Bringst du nachher Max in den Kindergarten?“
Sie:
"Gern, aber dort müssen sie auf mich warten,
kann erst ’ne halbe Stunde später starten,
muss noch erledigen andere Fahrten,
Blumenzwiebeln besorgen für den Garten.“
Er:
„Hole anschließend beim Bäcker Kuchen, Brot.“
Sie:
„Zurzeit ist geschlossen die Bäckerei Roth,
ich fahre zur Mühle, hole dort Schrot,
werde dann selber Kuchen und Brot backen,
dafür laufe ich mir gern ab die Hacken.“
Er:
„Schatz, was bereitest du zum Abendessen?“
Sie:
"Abendessen kannst du heute vergessen,
höchste Zeit, mal wieder auswärts zu essen,
kann mir unter Stress kein Lächeln abpressen,
ehrlich gesagt, du bist dick und verfressen.“
Er:
„Du liebst mich nicht mehr, willst, dass ich abspecke!“
Sie:
„Zu viel Übergewicht bringt dich zur Strecke,
du bewegst du dich langsam wie eine Schnecke,
du sollst abnehmen und zu diesem Zwecke
wird jetzt zum Tabubereich die Kochecke.“
Er:
„Gute Frau, die allerschönste bist du nicht,
offen und ehrlich sag’ ich dir, s ins Gesicht,
ich denke, dass mir da keiner widerspricht,
trotzdem bin ich auf einen Streit nicht erpicht.“
Sie:
„Donnerwetter, nun sprichst auch du in Reimen,
beginnt Dichtertalent in dir zu keimen?“
Willst du demnächst Verse zusammenleimen,
in Poesieforen einstellen, im Geheimen?
Er:
„Da bringst du mich auf eine tolle Idee,
ich trinke ab sofort nur noch Abführtee
mit dem Outcome in Poesieforen geh,
dort dann auch in der Garde der Dichter steh.“
Sie:
„Vergiss am besten alles über Diät,
denn Unterdrückung nur Hass und Zwietracht sät,
ach du lieber Gott, verflixt und zugenäht,
ich muss weg, komm sonst überall an zu spät!“