Das entstaubte Klavier

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-1-
Ein im Wald abgestelltes altes Klavier
präsentiert sich neben dem Wanderweg mir,
völlig verdutzt trete ich näher heran,
frage mich, ob man es noch bespielen kann.
-2-
Standbeine und Korpus sind ein wenig morsch,
die Klaviatur ich neugierig erforsch,
stelle fest, das Klavier ist völlig verstimmt,
dessen „morbider“ Klang mich gefangen nimmt.
-3-
Meine Finger fliegen über die Tasten,
können vor Begeisterung kaum rasten
brüchige Töne entströmen dem „Kasten“,
Schwingungen befreien ihn von Staublasten.
-4-
Vögel stimmen ein in mein Klavierkonzert,
es blöken Schafe und es wiehert ein Pferd,
Melodie ist alles andre als verstaubt
Klavierstaub hängt in der Luft – Pferd niest und schnaubt.

Informationen zum Gedicht: Das entstaubte Klavier

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16.01.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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