Worte mit Mehrfach-Sinn
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Der Deutsche muss sich doch fragen:
„Wie soll ein Fremder das ertragen?“
Ein kurzes Wort mit Mehrfach-Sinn,
da legt jeder gleich - das Lehrbuch hin.
Den BART trägt man am Kinn,
auch am Schlüssel hat er Sinn.
Die BANK steht meistens im Garten,
sie gibt auch Zins zu dem Gesparten.
Die BIRNE wächst an einem Baum,
in der Lampe erhellt sie den Raum.
Die Blume ist des Gartens Zier,
sie schmückt jedoch auch gutes Bier.
Die BRILLE – jede Wette,
passt zum Kopf und zur Toilette.
Die DAME ist eine Frau von Welt,
beim Schachspiel beherrscht sie das Feld.
Das EIS braucht der Schlittschuhläufer,
im Sommer verkauft´s der Eis-Verkäufer.
Der ENTE gebührt Bewunderung,
in der Zeitung gilt sie als Falschmeldung.
Der HAHN gehört zum Hühnerstall,
zum Waschbecken auf jeden Fall.
Der LÄUFER liegt meist im Hausflur,
im Stadion rennt er nach Stoppuhr.
Die LINSE ist ein Kamerautensil,
auch in den Kochtopf passen viel.
Die LÖFFEL gehören zum Essbesteck,
der Hase spitzt sie und rennt weg.
Die MUTTER gehört zum Kinde,
manch eine dreht man aufs Gewinde.
Die NOTE steht im Notenbuch,
im Zeugnis stehen auch genug.
Der RING steckt meist am Finger,
er schützt Boxer wie auch Ringer.
Das ENDE kann auch ein Wurststück sein,
oder wie hier - der Schluss vom Reim.
Viele solcher Worte gäb´s noch aufzuzählen,
doch damit möchte ich – niemanden quälen.
© Horst Rehmann