Wenn plötzlich ein Vorhang fällt
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Wenn vor dir plötzlich ein Vorhang fällt,
und dein Umfeld von dir Abstand hält,
wenn keiner dich so richtig vermisst,
und du auch den Nachbarn nicht mehr siehst,
wenn dein Misstrauen ständig steigt,
und dein Finger nur auf andere zeigt,
du willst keinen Kontakt mehr führen,
aus Angst den Falschen zu berühren,
du hast Freunde ins Abseits gestellt,
weil dir meist deren Handeln missfällt,
hast eventuell den Weg verpasst,
auf dem man sich liebt und nicht nur hasst.
Hast du nirgends Hilfe gefunden,
ist deine Menschlichkeit verschwunden?
Dann dreh dich um hundertachtzig Grad,
geh entlang, auf dem richtigen Pfad,
werd wieder der, der du wirklich bist,
dann wirst du geliebt und nicht vermisst,
der Vorhang geht plötzlich wieder auf,
dein Leben – nimmt den normalen Lauf.
© Horst Rehmann