Wehwehchen im Alter
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Haare grau und die Haut recht fahl,
Haut und Haar wie neu, war einmal,
da nutzt keinerlei Gewimmer,
denn im Alter kommt´s noch schlimmer.
Haare wachsen aus den Ohren,
der Geruchsinn geht verloren,
alle Zähne werden lose,
wahrscheinlich Paradentose.
Schmerzend, wie die Zähne kommen,
so werden sie auch genommen,
jedoch das künstliche Gebiss,
ist meistens nur ein Hindernis.
Etwas trüb wird die Pupille,
trotz der gut geschliff'nen Brille,
der ganze Körper wirkt kläglich,
denn der Bauchumfang wächst täglich.
Etwas unterhalb vom Nabel,
ist es auch nicht mehr passabel,
der Unterbauch ist recht faltig,
und der Urin zuckerhaltig.
Der Po ist nicht mehr prall und rund,
er leidet unter Muskelschwund,
selbst am Darmausgang die Falten,
können kaum den Stuhlgang halten.
Mächtig stören auch den Frieden,
die kirschgroßen Hämorrhoiden,
und der einst so quirlige Schlauch,
hängt als toter Wurm unterm Bauch.
Und vom Knie bis zu den Haxen,
sind die Krampfadern gewachsen,
der Schmerz zieht bis in die Zehen,
ein Stock wird gebraucht beim Gehen.
Diese genannten Beschwerden,
müssen hingenommen werden,
Wehwehchen gibt es noch zu Hauf,
sie gehör´n – zu des Lebens Lauf.
© Horst Rehmann