Obdachlos
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Hungrig, ungepflegt, hager und blass,
so sitzt er täglich am Straßenrand,
bebt und zittert ohne Unterlass,
niemand nimmt hilfsbereit seine Hand.
Was hat dieser Mann nur durchgemacht,
und warum hat er kein Zuhause,
warum hat er kein Bett für die Nacht,
er ist doch schließlich kein Banause.
Für Fremde werden Häuser gebaut,
was das Herz begehrt, bekommen sie,
Facharbeit wird ihnen zugetraut,
doch das ist nichts, als nur Utopie.
Der Obdachlose ist bedürftig,
Ämter bieten keine Hilfe an,
als Nichtsnutz ist er überflüssig,
wird behandelt – wie ein Scharlatan.
© Horst Rehmann