Nachbar mit Sohn
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Wer rennt denn da durch die Wiese geschwind,
das ist der Nachbar mit seinem Kind,
er trägt den Knaben stolz auf dem Arm,
der entleert mit rotem Kopf seinen Darm.
Mein Sohn, mein Sohn, was machst du denn da,
kannst du nicht rufen – ich muss mal Aa -.
Mein Vater, mein Vater, stell´ dich nicht so an,
so etwas passiert einem Kind nun mal ab und an,
du bist zwar am ganzen Leibe bekleckert,
doch hast du jetzt lang´ genug rumgemeckert.
Mein Sohn, mein Sohn, jetzt halt deinen Rand,
ich bin schon auf Mutters Gelaber gespannt. -
Der Vater rennt weiter, schweißgebadet, braun rot,
im Arm sein Kind, putzmunter, besudelt mit Kot.