Verkehrt wär´s
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Verkehrt wär´s, in einer verkehrten Welt,
in der man Häuser auf die Dächer stellt,
die Obstbäume mit der Krone einpflanzt,
auf beiden Händen Wiener-Walzer tanzt.
Verkehrt wär´s, Schuhabsätze vorn zu tragen,
erst zu antworten und dann zu fragen,
anstatt Hände, die Füße schütteln,
oder Straßen, statt den Schotter rütteln.
Verkehrt wär´s, den Herd auf den Topf zu stellen,
die Tür eintreten und danach erst schellen,
den Vorgarten in die Blumen sähen,
den Rasen umstechen und dann mähen.
Verkehrt wär´s, Schafe auf Hunde zu hetzen,
Nester auf brütende Vögel zu setzten,
Nutztiere schlachten und dann mästen,
Wasserspiegel mit dem Hammer testen.
Verkehrt läuft so allerhand im Leben,
immer wieder geht etwas daneben,
wer sich mit aller Kraft dagegen wehrt,
der macht garantiert – auch noch was verkehrt.
© Horst Rehmann