Kieselstein
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Ich reih´ mich unter Tausenden ein,
geschliffen vom Fluss des Lebens,
komm mir vor wie ein Kieselstein,
such´ Besonderheit - vergebens.
Aalglatt schläng´le ich durch die Zeit,
komm einigermaßen voran,
ich arrangier mich, hab auch Schneid,
tauch nicht unter, ecke kaum an.
Ich schwimme mit, stell mich auch quer,
zeig Spitzen und scharfe Kanten,
ziehe Strudel hinter mir her,
bin keiner der Arroganten.
Doch ein Kiesel will ich nicht sein,
auch wenn der Schliff mich geformt hat,
ich bin und bleib ein Urgestein,
mit Charakter und mit Rückgrat.
© Horst Rehmann