In der Trambahn
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Gestern früh fuhr ich mit der Trambahn,
konnte nirgends einen Sitzplatz seh´n,
mit Menschen dicht an dicht, welch ein Wahn,
musste ich stramm, im Mittelgang steh´n.
Neben mir stand eine hübsche Frau,
mit der ich dringend sprechen musste,
sie ist es, das wusste ich genau,
drum begann ich kess, mit Gehuste.
„Sie sind, das kann ich nicht bestreiten,
so außergewöhnlich hübsch, fürwahr,
jeder Mann würd´ sie gern begleiten,
sie sind die Schönste, die ich je sah.“
„Ich bin, das muss ich hier zugeben,
von Ihnen wirklich recht angetan,
ich würd sie auf den Arm auch heben,
und täglich mit ihnen Trambahn fahr´n.“
„Doch das ist, man muss es ganz klar seh´n,
gewiss noch lang kein triftiger Grund,
plump auf meinem linken Fuß zu steh´n,
mit ihren - gewiss – zweihundert Pfund.“
© Horst Rehmann