Im Hühnerhof
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Im Hühnerhof so gegen sechs,
verlangt der Hahn den ersten Sex,
er springt auf Henne Edelgard,
vernascht sie kurz auf seine Art.
Minuten später pickt er stramm,
der Kunigunde in den Kamm,
macht es ihr so richtig kräftig,
weil er weiß, sie mag es heftig.
Dann schaut er sich als stolzer Hahn,
all seine andern Hennen an,
blickt frech und kess auf ihren Schoß,
und wieder ist der Teufel los.
Er schießt zur Berta wie ein Pfeil,
sie ist sein Typ und ständig geil,
drum stößt er sie mit Leidenschaft,
und ist am Ende recht geschafft.
Doch er verliert nicht sein Gesicht,
erledigt einfach seine Pflicht,
besteigt auch noch die Annegret,
weil ihm das Ding schon wieder steht.
Mittags schnappt er sich die Wanda,
weil die heute noch nicht dran war,
und kurz darauf ist Adelheid,
zu einem Stelldichein bereit.
Vorsichtig macht er´s bei Hilde,
die führt ständig was im Schilde,
sie hält nicht mal den Hintern still,
wenn er mal etwas länger will.
Bei Gertrud läuft es anders ab,
die macht auch nicht nach dreimal schlapp,
im Gegenteil, sie will noch mehr,
schreit gack, gack, Hahnemann komm her.
Erst wenn die Sonne untergeht,
das Hennenvolk im Stalle steht,
dann setzt der Hahn sich auch zur Ruh,
macht abgekämpft die Augen zu.
Und die Moral von der Geschicht:
Begehre viele Weiber nicht.
Schwör nur einer Frau die Treue,
such nicht ständig dir ´ne Neue,
Mann, - schließlich bist du doch nicht doof,
und wohnst auch nicht - im Hühnerhof.