Im Cafe
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Sonntagnachmittag, so gegen Drei,
geh ich ins Cafe “Heiße Tasse“,
am Fenster ist ein Ecktisch frei,
an dem ich mich schnell niederlasse.
Bei Kuchen und ein Kännchen Kaffee,
betrachte ich die andren Gäste,
da sitzt ein Mann, isst Torte zum Tee,
die Sahne klebt ihm an der Weste.
Gleich am Nebentisch ein junges Paar,
das ganz tief sich in die Augen schaut,
und augenblicklich, unmittelbar,
beim Umarmen ihren Tisch umhaut.
Die Serviererin eilt schnell herbei,
um alles wieder aufzustellen,
doch sie stolpert, mit gellendem Schrei,
ein Hund ist wehleidig am bellen.
Laut ist es auch einen Tisch weiter,
Kakao fließt auf des Nachbars Schuhe,
und trifft auch noch dessen Begleiter,
sofort ist es aus mit der Ruhe.
Das Pärchen springt von ihrem Stuhle,
laut schreiend, wie im Varieté,
könnte auch sein, es sind zwei Schwule,
egal, jetzt wird es Zeit - dass ich geh.
Eine Stunde hab ich hier verbracht,
bei Kaffee, Kuchen und “Theater“,
hab mich amüsiert und laut gelacht,
sicher ist – hier komm ich wieder her.
© Horst Rehmann