Hoch hinaus
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Das Schuften ist für ihn ein Graus,
er will im Leben hoch hinaus,
zu den Magnaten will er hin,
hat nur Geld und Wohlstand im Sinn.
Karriere-geil, man kann es seh´n,
bleibt er vor einer Leiter steh´n,
denkt nur, da muss ich schnell hinauf,
Gefahren nehm ich gern in Kauf.
Er erklimmt die ersten Sprossen,
klettert weiter, unverdrossen,
nach oben kommen ist jetzt Pflicht,
doch ganz so einfach ist es nicht.
Die Hälfte hat er grad´ erreicht,
als plötzlich seine Kraft sich neigt,
und er verliert das Gleichgewicht,
die nächste Sprosse schafft er nicht.
Statt mit Magnaten zu plauschen,
sieht man ihn zu Boden rauschen,
von oben tönt ein Freudenschrei:
„So bleibt halt noch - ein Plätzchen frei !“
© Horst Rehmann