Herrscher

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Manch Herrscher lobt seinen Verstand,
und schwärmt von seinem Intellekt,
doch schaut man in sein großes Land,
hat man bei Reden schnell entdeckt,
dass er doch mächtig übertreibt,
wenn er von seiner Klugheit spricht,
denn das, was davon übrig bleibt,
taugt seiner vielen Worte nicht.

Fortschritt nennt er die Zerstörung,
und Wachstum ist für ihn Kultur,
er besteht auf Machterhöhung,
und hört das Ticken nicht, der Uhr.

Gleich sind ihm verdreckte Meere,
ihn stört kein Schmutz in Fluss und Luft,
er will Krieg und große Heere,
weil ihn die Geldgier ständig ruft.

Er rafft das, was er kann kriegen,
fragt nicht danach, wem es gehört,
den Gestürzten lässt er liegen,
erklärt den Mitmensch als gestört.

Tatsachen will er nicht sehen,
es ist nur der Profit, der zählt,
er will stets ganz oben stehen,
selbst wenn er seine Umwelt quält.

Viel zu spät wird er erkennen,
dass Intellekt kein Freibrief ist,
der Realist wird’s Dummheit nennen,
das, was in seinem Kopfe frisst.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Herrscher

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18.04.2020
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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