Ehemann vor Gericht
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Ein Ehemann steht vor Gericht,
weil etwas Böses kam ans Licht,
„So etwas muss man verdammen,
als Richter fasse ich zusammen -
sie kamen früh um Fünf nach Haus,
und tobten laut, - oh weh, oh Graus,
ihre Gattin sahen sie dann,
im Bett, mit einem andern Mann,
sie zielten und trafen genau,
den Kopf ihrer geliebten Frau."
„So war es" - sprach der Beklagte,
worauf der Richter noch sagte:
“Im Schlafzimmer brannte doch Licht,
und deshalb verstehe ich nicht,
warum Sie sich - so - entschlossen,
und nicht diesen Kerl erschossen."
„Herr Richter, ich sag´s wie es ist,
die Ehe war länger schon Mist,
ich hab´s lieber ihr angetan,
als täglich – einem fremden Mann !"
© Horst Rehmann