Dreißig Jahre Ehe
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Nach gut dreißig Jahren Ehe,
fragt sich ein Mann – war´s gut, war´s mau,
dieses Gedankengedrehe,
dreht sich um Sex, Ehe und Frau.
Oft träumt er von einer Neuen,
hat aber Angst und ist bequem,
schließlich könnt er es bereuen,
und das wäre - unangenehm.
Sex ist, wie bei vielen Paaren,
hinein ins Bett ganz ungeniert,
hopp, hopp, wie in all den Jahren,
der alte Trott, er funktioniert.
Manches ist fade, manches schmeckt,
diese Ehe läuft nur faktisch,
und auch der Lack ist längst defekt,
doch der Mann denkt trotzdem praktisch.
Kochen, waschen, bügeln - oh nee,
das ist für einen Mann doch trist,
dann lieber Sex wie eh und je,
und den Rest – nehmen wie er ist.
© Horst Rehmann