Dreimal Weihnachten

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Der Opa hält den Baum bereit,
bis Heiligabend ist´s nicht weit,
der Weihnachtsschmuck liegt auch parat,
sein Enkel hilft mit Rat und Tat.

Die Arbeit ist sehr schnell getan,
es müssen nur noch Kerzen ran,
die elektrischen natürlich,
sie sind hell und kaum gefährlich.

Der Enkelsohn fragt nachdenklich:
Wie war das früher eigentlich ?
Mein liebes Kind, du glaubst es kaum,
wir hatten Wachskerzen am Baum !

Der Enkel staunt, ist fasziniert,
und antwortet total gerührt:
Das ist ja fast schon wie im Traum,
Kerzen aus Wachs, am Weihnachtsbaum.

Im Nu vergehen sechzig Jahr,
der Enkelsohn ist selbst Opa,
er schmückt den Plastikbaum zum Fest,
sein Enkel hilft ihm allerbest.

Und fragt dann etwas nachdenklich:
Wie war das früher eigentlich ?
Mein liebes Kind, du glaubst es kaum,
wir hatten einen echten Baum.

Der Enkel staunt, ist fasziniert,
und antwortet ganz ungeniert:
Ein echter Baum, mitten im Raum,
ach, Opilein, ich glaub es kaum.

Wieder vergehen sechzig Jahr,
das Enkelchen ist selbst Opa,
findet ein Buch im Abstellraum,
und traut dann seinen Augen kaum.

Es gab da mal ein Weihnachtsfest,
in Nord und Süd, in Ost und West,
mit Christkind und mit Weihnachtsmann,
und einem Baum, mit Kugeln dran.

Der Opa fragt sich nachdenklich:
Was schreiben die hier eigentlich,
ich kenne Glanz und Licht im Raum,
doch was ist bitteschön – ein Baum ?

Informationen zum Gedicht: Dreimal Weihnachten

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07.12.2011
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