Dialekte
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Hochdeutsch, das ist meine Sprache,
mit Plattdeutsch komm ich auch noch klar,
Dialekte sind ´ne Sache,
die klingen manchmal sonderbar.
Hör ich hessisches Gebabbel,
empfinde ich´s sehr bald als Last,
und vergleiche dies Gesabbel,
mit dem Geblubber im Morast.
Schlimmer noch ist es in Sachsen,
dort ist nicht nur die Sprache schwer,
weil Mädels dort auf Bäumen wachsen,
und rufen, Sausewind, mei Gutster.
Im Schwabenländle, ich sag´s fair,
kann ich fast gar kein Wort versteh´n,
dort brauch ich einen Dolmetscher,
oder ´ne Zunge zum verdreh´n.
Nordrhein Westfalen, so ab Bonn,
dort wo Narr und Jecke toben,
do kann isch ooch net vill verston,
und die Sprache auch nicht loben.
Bayrisch, ja das ist noch ´ne Sproch,
die ist gmiatlich und auch gout,
mir fehlt der richt´ge Wortschatz noch,
doch das Gschwafl macht mir Muat.
Nur - was nützt mir ein Dialekt,
wenn ich ihn niemals sprechen kann,
ich rede hochdeutsch und direkt,
und über Fremde - dann und wann.