Bei Vollmond in Ostfriesland
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Bei Vollmond schillert das Meer recht bleich,
die Seepferdchen galoppier´n über´n Deich,
werden von den Seehunden angebellt,
bis sie sich in Reih und Glied aufgestellt.
Das Seegras bewegt sich geschmeidig leicht,
wenn ein Seewolfsrudel durch´s Wasser schleicht,
und wenn ein Schlangenstern das Meer erhellt,
schauen die Heringe zum Himmelszelt.
Nur Plattfische wirken etwas betreten,
wenn Nonnengänse am Ufer beten,
und wenn der Wattwurm aus dem Schlick hochschnellt,
dann betrachten Hummer die Sandstrandwelt.
Dort wird in Mengen Treibgut angeschwemmt,
das dem Wasser ständig die Wellen kämmt,
und die Brandung mächtig im Zaume hält,
damit sie ganz langsam dem Schlaf verfällt.
Drum muss man Ostfriesland bei Vollmond seh´n,
stundenlang gemütlich am Strand lang geh´n,
tief versinken in diese Wunderwelt,
die klar zur Rubrik “Einzigartig“ zählt.
© Horst Rehmann