Außenseiter
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Seine Kleidung steht vor lauter Dreck,
und die Haare sind fettig wie Speck,
der Körper vollgepumpt mit Drogen,
sein Umfeld hat ihn stark verbogen.
Schon als Kind spürte er ständig Pein,
die Eltern ließen ihn stets allein,
sie scheiterten am eig´nen Leben,
mussten ihn in Heimobhut geben.
Doch anstatt Geborgenheit und Halt,
gab´s auch dort nur Kälte und Gewalt,
die Kinderseele, die einst so zart,
wurde geprägt und unsagbar hart.
Völlig allein und im Herzen leer,
zog er als Obdachloser umher,
für´s Dasein in Erwerbstätigkeit,
war er irgendwann nicht mehr bereit.
Zerstört sitzt er nun am Straßenrand,
als Außenseiter in uns´rem Land,
wird von der Gesellschaft verachtet,
und einfach – ins Abseits verfrachtet.
© Horst Rehmann