~Doch du hast Träume und Erinnerung
Ein Gedicht von
Horst Hesche
Die Zeit, sie eilt, rennt fort von mir.
Ich blick zurück, es ändert sich mein Leben.
Ich spür', wie ich die Kraft verlier',
doch wer will sich dem Schicksal so ergeben?
Ist das Gesetz in der Natur?
Ich bat den Mond. Ich wollte es nicht glauben.
Er schwieg. Ein sanftes Lächeln sah ich nur.
Oh nein! Ich lass' mir meine Schönheit nicht noch rauben!
Ich fuhr zu meinem Elternhaus.
Gar sechzig Jahre war'n bis dahin schon vergangen.
Es sah schon recht marode aus.
Ich hab' zu weinen angefangen.
Fünf Eichen standen hier am Wegesrand.
Sie grüßten mich und rauschten leise.
Die Melodie war nicht bekannt.
Es klang vertraulich, diese Weise.
"Du lieber Freund! Du Menschenkind!
Auch wir sind alle alt! - Entschuldigung,
wirst nicht so alt, wie wir es sind,
doch du hast Träume und Erinnerung!"