Todessehnsucht

Ein Gedicht von Hihö
Allzugern weile ich nicht mehr hienieden,
ein paar Jährchen noch, falls mir beschieden,
damit wär ich hoch zufrieden.

Lang schon geh ich an des Kindes Grabesstätte,
die ich mit ihm gern getauscht gesehen hätte.
Ich läge gern statt ihm in diesem Erdenbette.

Wohl weiß ich längst, sowie es jedermann erfährt,
daß sich der Tod vom Leben nährt,
nur scheint mir der Nutzen ganz und gar verkehrt.

Gleichwohl zählt, was ich bräuchte, heute nimmermehr:
Freundschaft, Gefühl und Liebe wär’s, was ich begehr.
Doch wo bekäm man dieses heut noch her?

So sage ich, da nichts mehr so recht im Lot:
„Aus tiefster Einsamkeit entspringt hier meine Not,
entkommen kann ich nur noch durch den Tod.“

Also Gevatter eile! Eile!
Eile dich mit Weile!
Doch eile! Eile!
Eile!


Copyright © da Hihö
2009

Informationen zum Gedicht: Todessehnsucht

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29.08.2023
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