Ich und ich

Ein Gedicht von Hihö
"Guten Tag!" sagte ich und sah ihn an.
Ich kannt’ ihn nicht, den alten Mann.
Er jedoch - er grüßte nicht!
Sah nur unentwegt in mein Gesicht.
Alles machte er, was ich auch tat,
langsam aber wurde mir das fad.

Jäh stieg großer Zorn mir in den Kopf:
Was mach’ ich nur mir diesem Tropf?
Ich packte ihn und riß ihn nieder,
(wohl brach ich ihm dabei alle Glieder)
und warf ihn wütend auf die Erde
damit er mir gefügig werde.

Da merkte ich erst: "Oh Weh und Ach –
welch schlimmes bitt’res Ungemach!"
Glas zerbarst in tausend Splitter!
Ich sah mich um: Da war kein Dritter!
Und mein Gemüt wurd’ wieder mild;
dieser Alte war mein Spiegelbild.

Da lieg ich nun gar tausendfach -
und all mein Leben liegt hier brach!

Was mach’ ich nun?
Was mach’ ich nur?
Ich bräucht mich doch noch zur Rasur!
...Und meine Frau für die Frisur!
Was mach’ ich nun?
Was mach’ ich nur?


Copyright © da Hihö
2013

Informationen zum Gedicht: Ich und ich

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08.10.2023
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