Wilde Blumenwiese
Die grauen Wolken sind verflogen,
die Sonne lacht zum Fenster rein,
der Tag scheint heute mir gewogen,
was kann da noch schöner sein.
Wird es heut` ein wilder Tag,
oder werd` ich ihn ganz ruhig angehen,
wird er so, wie ich ihn mag,
na, wir werden es ja sehen.
Wie ein Rinnsal an der Fensterscheibe,
rollen letzte Wassertropfen steil bergab,
finden nirgends eine Bleibe,
unten angekommen, sind sie ganz platt.
Lass mich dadurch nicht verdrießen,
trete mutig vor das Haus,
schwere Gedanken flugs abfließen,
der Gesang der Vögel ist für mich
der reinste Ohrenschmaus.
Von der nahen Blumenwiese,
umschmeicheln Düfte meine Nase,
wilde Rosen, Minze und Melisse,
bringen mich ganz in Ekstase.
Hüpfe durch die Blumenpracht,
wie ein ausgelassenes Kind,
bin nun endlich aufgewacht,
fühl mich frei, so wie der Wind.