Die Pflaume
Durch die Wipfel rauscht der Wind
und ich träume wie ein Kind
von vergangenen Tagen, die schon
längst vergangen sind.
*
Äpfel hingen an dem Baume,
an dem andern eine Pflaume.
Wollte gern mal davon naschen,
konnte niemals sie erhaschen,
denn der Baum, er war zu hoch.
Warten hieß das Zauberwort,
wieder ging ich von dem Baume fort,
doch am nächsten Tag sofort
lief ich zu demselben Ort.
Durch die Wipfel schien die Sonne,
ach, war das doch eine Wonne.
Strahlen fielen auf die Pflaume,
die dort oben hing am Baume.
Schütteln tat ich nun den Baume,
und herunter fiel die Pflaume.
Endlich war es dann soweit,
die Pflaume lag für mich bereit.
Zuckersüß und rund,
stopfte ich sie in den Mund.
Ach, was war das ein Genuß,
fast so, wie der erste Kuß.