Die Nacht war Dunkel
Ein Gedicht von
Franz Jarek
die Nacht war dunkel
der Mond schien Pfahl
er warf sein bleiches licht
in das dunkele Tal
drei Eichen streckten ihre Äste empor
sie standen am Rande
zum großen Moor
drei Kreuzte standen auch davor
ich sah einen Schatten
der in der Nacht verschwand
ich schaute mich um
mir war angst und bang
was soll das bedeuten
was soll es bloß sein
meine Knie zitterten im bleichen Schein
da sah ich ihn wider
den Schatten der Nacht
ich glaub er hat unter den Kreuzen gewacht
wer liegt darunter
wie wird es bloß sein
oder täuschen mich meine Augen
und es ist nur ein Stein
ich schließe die Augen
blinzelt auf die Uhr
ich habe Angst
was mach ich nur
die Beine
die Beine sind schwer wie Blei
weglaufen geht nicht
das kann doch nicht sein
die Nacht geht zu ende
der Tag erwacht
jetzt werde ich mutig
und schaue jetzt nach
da stehen keine Kreuzte
am Rande des Moors
und keine Eichen stehen davor
ich sah einen Zaun
mit Stacheldraht
in dem fraßen sich Kühe satt
so kann es gehen
ist man nachts allein
und lacht sich halb tot
wenn die Sonne scheint