Der Mann am Meer
Ein Gedicht von
Ewald Patz
Er steht am Ufer-Tränen in den Augen
Man senkte hier die Urne in das Meer
Es kommt ihm vor, als war der Zeitpunkt gestern
Jedoch es ist unendlich lange her
Er denkt zurück an wundervolle Tage
Voll Lachen, Liebe und voll Kinderglück
Der Wind peitscht Wellen unentwegt ans Ufer
Er steht und weiß, es gibt nicht ein zurück
Die Sonne ist am Horizont versunken
Wie rotes Blut hat sie gefärbt das Meer
Er sieht es nicht, denkt an verfloss'ne Zeiten
Sein Herz ist ihm dabei wie Blei so schwer
So unbewegt wie eine Marmorsäule
Steht er erstarrt im letzten Dämmerlicht
Die Nacht ist kalt und Stunden sind verflogen
Doch er steht da und merkt das alles nicht