Ein kleiner Spatz will fliegen
Ein Gedicht von
Doris Grevesmühl
Ein noch sehr junger Spatz hat
Langeweile gehabt,
sich deshalb gedacht,
ich probiere mal was,
werde einfach losfliegen,
ohne noch lange zu üben.
Wenn ich die Flügel schnell bewege,
ich sicher durch die Luft schwebe,
und alle werden das Staunen kriegen,
wenn sie mich beobachten beim Fliegen.
Sofort versuchte er es,
erschrak aber nicht schlecht,
ging der Versuch doch völlig daneben,
denn statt zu schweben,
schlug er auf dem Waldboden auf,
stieß schmerzhaft sich den Bauch,
schaute sich ängstlich um,
sah einen Baum, der alt und sehr krumm.
Seine Zweige hingen weit herab,
das nutzte der kleine Spatz,
hüpfte rauf und hoch von Ast zu Ast,
hat es aber nicht bis ins Nest geschafft.
Der Wind, der das gesehen,
schickte einige Böen,
die hoben zum Glück
ihn ins Nest zurück.
Mutter und Vater sehr glücklich waren
als sie ihr Junges wiedersahen,
sagten aber, jetzt werden wir üben,
damit du lernst das Fliegen,
denn bevor man etwas richtig kann
steht erst einmal das Lernen an.