Vielichig

Ein Gedicht von Christoph Hartlieb
... Es gibt da eine Hypothese:
Bin ich ein Mensch, hab ich ein Ich.
Die mag für manche Menschen stimmen,
doch stimmt sie sicher nicht für mich.
... Ich selbst bin nämlich viele Iche,
die ich nur schwer beschreiben kann.
Sie streiten häufig miteinander,
und dann fängt das Fiasko an.
... Bei ichen ist es wie bei Menschen:
Sie wollen immer Sieger sein,
belügen, toben, krampfen, kreischen:
Ich bin der Chefkoch, ich allein.
... Kaum hat Ich X den Kampf gewonnen,
erbost sich Oberich 9b.
Der Frieden ist sofort zerronnen,
und ich bekomme Ohrenweh.
... Wie halte ich bloß meine Iche
beisammen und dazu im Taum?
Ich fürchte, alles geht in Brüche,
Ich-Frieden bleibt ein schöner Traum.
Silesio

Informationen zum Gedicht: Vielichig

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22.07.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Christoph Hartlieb) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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