Tor zur Hölle

Ein Gedicht von Christoph Hartlieb
... Es wird gesagt, des Menschen Wille
führt stracks in Himmelreich hinein.
Doch ohne rosarote Brille
kann´s auch das Tor zur Hölle sein.
... Ein jeder Mensch kennt ohne Frage
zufried´ne Wochen oder Tage.
Doch überwältigendes Glück
vollendet sich im Augenblick.
... Bekannt ist, viele Menschen streben
nach einem möglichst langen Leben.
Doch offen bleibt dabei weithin:
Was ist der Inhalt, was der Sinn?
... Kein Zweifel, jeder Mensch macht Fehler.
Doch weil er sich entscheiden kann,
ist Hoffnung, dass er auch genauso
Gescheites leistet irgendwann.
... Kein Mensch ist arm und elend dran,
der zweierlei besitzt und kann:
Das Staunen und die Phantasie.
Sie machen jeden zum Genie.
... Mensch, nimm dich nicht so furchtbar wichtig
und tu nicht so, als seist du blind.
Es gibt genügend andre Zwerge,
die noch ein Stückchen größer sind.
... Der Mensch sucht mit Geächz und Schnaufen
dem Missgeschick davonzulaufen.
Doch manchmal ist ́s ein Fehlalarm:
Er läuft ihm direkt in den Arm.
... Der Mensch pflegt, wenigstens zuweilen,
von seinem Überfluss zu teilen.
Er fühlt, sobald er dieses tut,
sich erstens wohl und zweitens gut.
... Sehr vieles wissen muss ein Mensch,
erworben oft mit sehr viel Fleiß,
damit er irgendwann erkennt,
wie wenig er im Grunde weiss.

Informationen zum Gedicht: Tor zur Hölle

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29.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Christoph Hartlieb) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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