RosenHerz (1): RosenHerz und ihr Zauberbesen
Ein Gedicht von
Belix Bahei
Drüben im Garten - ich kann sie hören.
Emsig, wie eine Biene – lässt sich nicht stören.
Mit rotem Haar – ein weiblich Wesen,
fegt das Laub mit ihrem braven Besen.
Im Garten und vor dem alten Haus -
alles Abgestorbene kehrt sie aus.
Ein altes Haus mit großem Dach aus Reet,
schwarzer Rauch aus dem Schornstein steigt,
sich in flachen Spiralen langsam dreht,
kurz verharrt, auf uns zeigt
und mit lauer Brise spurlos verweht.
Über dies Haus gab es schon viel Gerede,
lebten dort einst ein Hänsel und eine Grete
und die Frau mit dem roten Haar,
die angeblich ihre Tante war.
Diese Frau, RosenHerz will ich sie nennen,
sich wohl mit zauberhafter Magie umgab,
soll sich mit Verwandlungen auskennen -
ein Fingerschnipp vom Besenstiel zum Zauberstab.
Heiße Feuer unter ihrem Kessel brennen.
Aus ihren Augen ein betörender Blick
verändert die Nacht – das Leben,
wie einst Hänsels und Gretes Geschick.
Spielt mit Spinnen beim Netze weben,
Efeupflanzen umranken uralte Bäume,
klopfende Herzen, schwankende Träume.
Träumte, würd in hellen Mondnächten
mit ihr wortreich lange Reden fechten.
Träumte, säße schweigend stundenlang
mit ihr auf der alten Gartenbank.
Träumte - jedoch träumte ich da wohl zu viel,
wäre in ihrer Hand der hölzerne Besenstiel.
Aber das alles ist nur ein Gerücht,
erdacht vom bekannten Hein Lücht.
Sie lächelt freundlich und nett,
füttert im Winter Vögel – ich wett.
Ich bin sicher – mich nicht irre.
Wenn nur dieser merkwürdige Besen nicht wäre.
Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com