Das Hamsterrad

Ein Gedicht von Belix Bahei
Morgens in Schwung gebracht
dreht es bis in die Nacht,
unablässig im Kreis herum.
Niemand erfasst genau warum.

Man steckt drin, ist eingesperrt,
es einen nach vorne zerrt.
Man immerzu hetzt und rennt,
ohne dass wer je erkennt.
Denkt die Strecke sei endlos,
ist immer dieselbe bloß.
Jedoch im Rad, beim Drehen,
kann dies ja niemand sehen.
Bewegung in einem fort,
beständig am selben Ort.

Nur wer nach Erkenntnis suchend aussteigt,
die wahre Paradoxität begreift.
Es gibt kein klares Oben und Unten,
alles ist miteinander verbunden.
Im Rad selbst, man glaubt, kommt stetig voran,
draußen sieht man den fiesen Betrug dann.

Glaubt, man wäre ausgestiegen,
ein Irrtum - total gediegen.
Erkennt, dass der Grund,
auf dem man steht,
ist auch leicht rund,
dann schräg aufwärts geht.
Ja - es ist das nächste Hamsterrad.
Größer nur als das, was man verlassen hat.


Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com

Informationen zum Gedicht: Das Hamsterrad

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01.05.2018
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