Die Löwin
Ich lauf über Fliesen
Und schlafe auf Stroh
Man wirft mir Fleischbrocken hin
Und meint ich wär froh
Ich bin von Gittern umgeben
Dahinter Menschen stehn
Diese Menschen zu mir
In meinen Käfig hinsehn
Einen Kratzbaum hat sie
Alleine für sich
Muss nie hungern, ist sorglos
Der Mensch tröstet sich
Im Traum renn ich durch
Heißen Sand - Über Steppen
Lieg im Schatten
Unendliches Land
Ich spüre den Wind
Atme Freiheit ein
Und merke
Das kann ein Traum nur sein
Ich öffne die Augen
Seh wieder kalten Stahl
Dahinter die Menschen
Sie wirken aschfahl
Auch sie sind gefangen
Sehen ihre Gitter nicht
Es wird dunkel draußen
Sie löschen das Licht
In meinem Käfig
Gehe ich auf und ab
Ich lauf ins Traumland
Und verfalle in Trab
Der Traum, meine Freude
Die einzige nur
Dort streif ich durchs Land
Bin endlos auf Tour
Vielleicht irgendwann
Werden ihm die Gitter bewusst
Er nimmt sich seine Freiheit
Verspürt Lebenslust
Wenn dann alle Menschen
In Freiheit sind
Renn ich übers Land
Und spüre den Wind
© Bijan K., 01.09.2011