Unsere Gärten im Juli – Cut and go
Ein Gedicht von
Annelie Kelch
Endlich ist 's soweit: Nun darf geerntet werden, toll!
Frühkartoffeln, Zwiebeln und auch Knoblauchpflanzen.
Schlagt euch, falls ihr Lust habt, liebe Leut', die Bäuche voll- mit Johannisbeeren und mit roten Himbeern ohne Wanzen.
Wässert jetzt euer Gemüse regelmäßig - und mit viel Bedacht
auch die neuen jungen zarten Teenie-Sommerpflanzen.
Bekämpft die Schädlinge, die auf der Nas' umher euch tanzen,
vergesst die Vogeltränken nicht, gebt auf die kleinen Sänger Acht.
Schneidet jene Sträucher, die im Frühsommer schon blühten,
beugt der grünen Hölle oder Steppe vor, falls ihr im Urlaub seid.
Nicht verkehrt wär es, zum Häuschen- und zum Gartenhüten
Tante Olga einzuladen, die zwar taub, doch gänzlich ohne Neid
und dazu noch gute scharfe Augen hat, die alles sehen und erkunden,
die für ein paar Pralinés euch rechtzeitig zum Herbst die Zwiebeln sät;
Mit der guten Tante kommt ihr sicher über alle Gartenrunden;
nach dem Sommerurlaub in Italien ist es oftmals schon zu spät.
Die welken Blüten sanft und regelmäßig man am Tag einmal entferne,
und neue Stecklinge sind mächtig scharf auf einen tadellosen Schnitt,
senkt bitte jetzt die Nelken ab und blickt auch ab und an mal in die Sterne,
übt in der Nacht auf eurem Rasen für den Winterkurs den Tangoschritt.
Kommt ihr aus dem warmen Süden heil und braungebrannt zurück,
schaut euch eure schönen Gärten an und lobt die gute Tante Olga.
Begleitet dann das liebe Tantchen in den Osten heim ein gutes Stück -
den Rest schafft sie alleine bis zu ihrem Häuschen an der Wolga.
Falls ihr nach der Juli-Arbeit noch verspüret Laune oder Lust,
schreib ich euch - in etwa dreißig Tagen – wie es weitergeht,
was noch alles auf euch zukommt - hütet euch jedoch vor Frust. -
Tschüss, und Dank fürs Lesen, liebe Gartenfreunde, bis August.