Gedichte über die Zukunft - Seite 176

Ein Grabmahl schweigt
Das Wetter zeigt
Vögel singen
Ärmliche ringen

Soldaten treffen
Reiche scheffeln
Kinder lächeln
Hunde hächeln

Dichter dichten
Richter richten
Normale schaffen
Milliardäre raffen

Viele sind aktiv
Die Meisten positiv
Andere zerstören Leben
Fragst'e dich
- - - weswegen

Ernestine Freifrau von Mollwitz




    
    

mageba

Die Menschheit bombt

Die Menschheit bombt sich in die Steinzeit zurück
Mit Vermüllung des Globus und verheerenden Waffen.
Nimmt sie überhaupt noch den Frieden in den Blick
Oder kann sie nur noch Leid, Tränen und Tote schaffen?

Diesen modernen Turnaround verstehe ich nicht
Nach einer so wunderbar langen Friedenszeit.
Brauchen wir denn dieses Apokalypsegesicht
Mit immer neuen Wunden, Schmerz und Leid?

Dabei gäbe es so viel Sinnvolles zu tun
Angesichts der wachsenden Umweltkatastrophe
Mit dem Temperaturanstieg, wenn man nun
Nur noch achselzuckend geht zum Friedhofe.

Verrückt, was die Menschheit da alles zulässt
Und mitverursacht – auch mit neuen Waffen,
Sich ihre Existenz in die Zukunft entlässt,
Sich ausliefert den Tyrannen und den Laffen!


©Hans Hartmut Karg
2024

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Zukunftsängste

Zukunftsängste wegdiskutieren wäre Ignoranz,
Denn in Zukunftsängsten eingebunden bleibt der Tanz.
Das Leben ernst zu nehmen - so handelt die Vernunft,
Ist auf der Hut und rettet damit Menschheitszukunft.

Wo sich der Pessimismus einnistet, ausbreitet,
Da erfriert, was eigentlich seelengeweitet.
Dadurch aber enteilt die Lebenslust,
Wir versinken in dem grauen Dauerwust.

Und auch wo Naivität schwer um sich greift,
Vorausschauender Wille kaum noch reift,
Da hat Konsum das Rettende längst überformt,
Nichts ist mehr wirklich auf Erhalt genormt.

Ein Mittelweg könnte das schon richten,
Wenn wir bereit, auf manches zu verzichten,
Unsere Schutzbestände aufgreifen,
Uns nicht verlieren in den Angstschleifen.

Denn das Nebulose bleibt immer gefährlich,
Es verschleiert permanent, meint es nicht ehrlich,
Weil es sich nicht identifizieren lässt in Konkretem
Und deshalb versinkt in Ängsten und Nöten.


©Hans Hartmut Karg
2024

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