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Gedichte über Zufriedenheit - Seite 24


Unzufriedenheit

Unzufriedenheit

Europa war noch nie so reich
Und niemals so friedfertig
Wie heut', wo alle Staaten gleich
Und keiner minderwertig.

Mit Fleiß, mit Schweiß, starkem Verstand
Hat man Erfindungen viele erschaffen,
Begründet Glück und den Wohlstand –
Und wird es so auch weiter schaffen!

Doch da nagt Unzufriedenheit,
Wo alle friedlich ihr Auskommen,
Denn Fakenews, Ehrgeiz, Eitelkeit
Wollen uns nicht so recht bekommen.

Wer viel hat, der will noch viel mehr
Und bleibt doch unzufrieden.
Da hat's der alte Erdteil schwer:
Man hadert sehr hienieden!

Die Mutter will nicht gerne kochen
Und auch die Kinder nicht betreuen,
Denn ihr ist tief ins Herz gekrochen,
Dass sie beruflich sich will freuen.

Dem Vater schwindet die Karriere,
Weil andere zum Zuge kommen.
Trotz Reichtum wächst die innere Leere,
Wo Anerkennung ihm genommen.

Die Kinder zicken und sie zagen,
Sind nur noch virtuell am Leben,
Haben sich deshalb nichts zu sagen
Und wollen schulisch leise treten.

Wie kann sich jemand da noch freuen,
Wo Menschen anerkennungskrank
Trotz Urlaub, Sattheit Fatum bereuen
Mit Lebensläufen voll Undank?

Wo jeder meint, er sei der Größte
Und müsse Anerkennung finden,
Weil man beruflich alles löste
In einem Leben ohne Sünden,

Der hat das Schicksal nicht begriffen,
Das keine Anerkennung kennt,
Weil es die Augen zugekniffen
Nur im Sekundenzeiger rennt.

Die Anerkennung kann erlangen,
Wer sich selbst sieht in Lebensfreiheit.
Das Danken muss bei ihm anfangen,
Dann bringt es auch Zufriedenheit.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Das Mädchen aus Mönchengladbach oder die Physiotherapeutin von Aquamed Köln

Sie hat einen Job bei der Physiotherapie,
das sorgt bei mir für viel Sympathie.
Aber sie wirkt immer so ernst,
kein Lachen weit und breit.
Wo versteckt sie nur ihre Heiterkeit?

Ihre Gesichtszüge können sich
mit der Strenge eines Grabstein’s messen.
Ist sie von Dämonen besessen?

Lachen sieht man sie so gut wie nie.
Ist sie wirklich so kalt
oder ist es Teil der Kältetherapie?

Ach Mädchen vom Niederrhein,
bist du wirklich kühler wie der Winter?
Wie kann ich dich nur amüsieren,
ohne dir gleich zehn Alt zu spendieren?

Fehlt dir der richtige Mann zum Spielen?
Vielleicht einer aus dem Land der Eskimo,
oder ist es dir egal von wo?

Beim Lesen meiner Zeilen
kommst du ins Grübeln,
oder kannst dir ein Grinsen nicht verkneifen?

Ach Mädchen vom Niederrhein,
bist du wirklich kühler wie der Winter?
Wie ist grad dein Stimmungspegel, sinkt er?
Dann lies bloss nicht weiter,
denn es bleibt heiter.

Gibt es eine magische Formel, einen Trick,
deine düsteren, myteriösen Male zu eliminieren?
Mal einen Zauberspruch probieren?

Du bist sehr hübsch, in der Tat,
hast schönes, langes Haar,
und könntest in der Champions-League spielen,
würden nur Lachfalten deine Visage zieren.

Ach Mädchen vom Niederrhein,
bist du wirklich kühler wie der Winter?
Bejubelst du kein Tor von Ginter?
Dann wäre es ungelogen:
du hast nichts am Hut mit den Fohlen.

Sind diese Strophen für dich wie Plagen
oder bist du beim Lesen heimlich am kichern?
Ich weiß es nicht,
könnt ich doch ’nen Videoschiedsrichter befragen.

Ach Mädchen vom Niederrhein,
bist du wirklich kühler wie der Winter?
Wie kann ich dich nur amüsieren,
muss man dir zum rückwärts Einparken gratulieren?

Hör zu,
Volk um Viersen, Dülken, Rheydt!
Ich weiß, dass ihr was Besonderes seid!
Was habe ich einst verzweifelt gesucht,
auf der Hindenburgstraße
am Rosenmontag den Karnevalszug!

Volk,
ich weiß nun diesbezüglich Bescheid.
Aber das eure Stuten Kaltblüter sind,
ist mir neu. Oder weiß das jedes Kind?

Ach Mädchen vom Niederrhein,
was muss mir gelingen,
um dich zu einem reizenden Schmunzeln zu bringen?

Ein Lachen von Herzen
ist die beste Therapie für die Seele.
Dabei Kringeln, Biegen und Kugeln tut gut
und wirkt Wunder bei der Muskulatur.

Ach Mädchen vom Niederrhein,
trennen uns nicht Welten?
Sollten wir nicht dieses Dilemma beenden?
Schließ mich rasch in deine Arme,
ich nehm es auch in Kauf, mich zu erkälten.

Nun gut, Mädchen vom Niederrhein,
Männer neigen im Allgemeinen,
gerne zum Übertreiben.
Bei mir trifft das ebenfalls zu,
in den letzten Strophen aber
lass ich die Spitzen ruh’n.

Liebes Mädchen vom Niederrhein,
vertreib mich nicht aus deinem Herz,
ich mach doch nur einen Scherz,
und flachse mal wieder voll.
Hab’s doch immer gewusst,
du machst deinen Job toll,
nimmst ihn ernst, bist kompetent und pflichtbewusst.

Hoffentlich,
bleibe ich bei dir in ewiger Erinnerung,
als der Dichter,
der es geschafft hat,
dass das Mädchen aus Mönchengladbach
mal so richtig gelacht hat.

Hat sie?
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