Gedichte über die Zivilisation - Seite 52

Hatte gesucht und gefunden,
ein ganz tolles Prachtexemplar,
seine Früchte herrlich munden,
kann nun ernten das ganze Jahr.

Sein Samen verkaufte sich gut,
war auch noch real bezahlbar.
Der Baum machte vielen Mut,
Wunscherfüllung war halt rar.

Aktuell gibt,s nun einen Knick,
erdrückt von der Wünsche Last.
Es fehlt uns der positive Blick,
da bricht der allerschönste Ast.

Die Ampel hat ihn vergiftet,
Unrecht machte ihn krank.
Von der Politik böse gerichtet,
geschlossen die Samenbank.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Tag und Nacht

In den Thermen laufen sie Tag und Nacht,
Die Pumpen, welche Wasser umwälzen.
Der Fangomeister hat dort die Macht,
Verjagt Vögel, die da herumstelzen.

In den Zimmern riecht es so angenehm
Nach Zitrone, um Schimmel zu vermeiden.
Dort ist es für die Gäste sehr bequem,
Hunger muss da niemand leiden.

Das sind alte Systeme, gut durchdacht,
Die auch Kranke meistens entzücken,
So dass bei ihnen der Wille erwacht:
Im Herbst wollen sie wieder einrücken.

Langsam sterben die alten Gäste weg
Und die Jugend bucht Billigurlaube.
Sind die altehrwürdigen Hotels alle weg,
Macht sich diese Hochkultur aus dem Staube.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Wie konnte man Dresden

Wie konnte man Dresden bombardieren?
Will man „Zum ewigen Frieden“ Kants
Friedenshandlungen nicht minimieren,
Gibt es Alternativen zum Todestanz!

Wie kann man Städte bombardieren,
Die Menschen freundlich aufgenommen,
Welche so viel Kultur weiterführen,
Die immer wieder zu sich gekommen?

Einem hat die Stadt Heimat geboten,
Als Agent hat man ihn dort aufgenommen.
Gehört er zu jeen Zerstörungsheloten,
Die ganz zur Tyrannei gekommen?

Verführt, begeistert hat uns einst der August
Mit seinem Kunstsinn – groß und selten.
Kunst war immer ein Lebenskonstrukt,
Denn Schönheit will uns was gelten!

Elbflorenz, ach Du meine Güte,
Was hat man zu Dir alles gebracht?
Dabei stehst Du bis heut' in voller Blüte,
Unfair ist's, wenn man Dich trotzdem verlacht.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Er ist ein stolzer Turm,
überlebte manchen Sturm.
Menschen haben ihn geschaffen,
er hat auch Bücher über Affen.

Belletristik tauschen ist wohl in,
denn Geist steckt in Büchern drin.
Kluge haben alles geschrieben,
Lesende werden jede Zeilen lieben.

Alle Schnäppchen zum Nulltarif,
garantiert ohne Rechnungsbrief.
Ja, da freut sich Groß und Klein,
wer da klaut, der ist gemein.

Verschenke gelesene Bände,
so gibt es für Wissen kein Ende.
Jeglicher Geist wird wachsen,
Keiner macht dumme Faxen.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Eigentlich Dieses und Jenes machen,
genau, das könnte richtig krachen.
Aber leider hast du nicht immer Lust,
manche Tätigkeit bringt viel Frust.

Oh ja, man müsste!

Weißt sicher schon was ich meine,
denke dabei immer an deine Kleine.
Würde sie dich denn gerne sehen
oder doch schnell von dir gehen?

Was willst du denn?

Ich sage, lass dich nicht zwingen,
für den Willen Anderer zu ringen!
Müssen, ist ein diktatorischer Hut,
mache lieber was dir selbst gut tut.

Müssen ohne Sinn ist blöde!

Das Müssen lieber sich abgewöhnen,
lass dich von Niemanden verhöhnen.
Tu was auch deiner Kleinen gefällt,
so stimmt für euch beide die Welt.

Du musst garantiert nichts!


Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba