Gedichte zur Umwelt - Seite 41

Handel mit CO2-Zertifikaten


Der Handel damit stört ihn nicht.
Das alles zahlt er doch mit links!
Auch seinen großen Riesen-SUV
fährt er mit seinem Bleifuß gern
und jagt ihn immer aberwitzig
über die freien Autobahnen!


Der 12-jährige Jesus war es:
Der jagte dort die Händlerschar
aus seinem schönen Tempel,
dem Hause seines Himmelsvaters,
um in der freigewordenen Stille
endlich andächtig zu beten,
auch für dauerndes Überleben –
und für Natur und Schöpfung!


©Hans Hartmut Karg
2019

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Wir dürfen es nicht zulassen,
Dass Ökologie gegen Ökonomie ausgespielt wird,
Die Reichen weltweit gegen die Armen,
Nachhaltigkeit gegen Gerechtigkeit,
Sozialfrieden gegen Weltfrieden,
Mikrosicht- gegen Makrosichtweise.

Der Faktor Zeit ist unumkehrbar,
Er verzeiht uns keine Verschleppung,
Kein Zaudern, kein Zagen, kein Wehklagen,
Keine Diskussionsmeierei in den Medien,
Nicht Rechthaberei und nicht Ignoranz,
Kein Lobbyistentum und keine Arroganz.

Wir müssen handeln, sofort,
Ohne Zeitaufschub, ohne Tricksereien,
Ohne Kleingeisterei, ohne Ängstlichkeit,
Denn Polkappen und Gletscher schmelzen
Und lassen nicht zu, dass wir hinwarten.

(c)Hans Hartmut Karg
2019

*

Meine Enkel sind schlauer als ich,
Sie wollen die Rettung, sofort,
Reißen deshalb sich mit und mich,
Denn Überleben hat hier das Wort.

"Wir wollen Dich ängstigen, Opa,
Wo Du noch nicht sehen willst,
Dass Temperaturen, auch in Europa,
Steigen weiter an, wenn Du nur chillst."

Sie sind im Recht, wenn sie drängen,
Denn die Zeit steht nimmermehr still:
Durch die Sanduhr wird sie sich zwängen
Und rinnt weiter - auch ohne ein Ziel.

Falsches gibt's schon im wahren Leben,
Auch Erfolgloses beim Überleben,
Wenn wir nur die Kante uns geben
Oder über Dingen nur schweben.

Die Enkelkinder wissen genau,
Wo wir heucheln, wir konsequent,
Wo wir ihnen bieten nur Schau,
Weil man die Verwandtschaft ja kennt...

(c)Hans Hartmut Karg
2019

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Waldspaziergang

Ein Herbsttag im Sonnenschein
Die Strahlen wärmen die Haut
Ein Lächeln huscht übers Gesicht
Unter den Füßen raschelt das Laub
Das Blattwerk verfärbt sich schon
Sollte strahlen in den schönsten Farben
Wäre doch alles so idylisch

Wenn nicht jeder Baum
Mich so sehr berühren würde
Bei meinem Spaziergang
An diesem schönen Herbsttag
Da ist es mir so, als würde
Jeder Baum schluchzen und weinen
An dem ich vorbeikomme

Sein Blätterwerk beim näheren Blick
So unwirklich und täuschend
Gerollte grün braune Blätter
Die Rinde arg zerfressen
So viele dürre Äste
Die stolze Krone so kümmerlich
Er ist dem sterben so nah

So fleht mich jeder Baum
Dem ich heut weiter begegne
Total verzweifelt an
Ich höre deutlich seine Rufe
Rette mich, rettet uns
Ich, wir sind doch so wichtig
Für saubere Luft, für euer Leben
Lasst mich, lasst uns doch nicht sterben!

© Ingelore Jung
September 2019

Tragweite

Das Land ist jetzt ruhig und frei,
Stille liegt über unseren Auen,
Wo nur noch Wald und Wille sei
Und wir auf unsere Wünsche schauen.

Da trägt die Weite unsere Sinne,
Das Urstromtal liegt ausgebreitet.
Ferne im Nebel strahlt die Zinne,
Wo Weihnachten schon eingeläutet.

Ja, die Gedanken werden weiter
Und tragen sich zum Heile hin,
Weil die Besinnung, mild und heiter
Erschließt uns so den tieferen Sinn.

Geschichten werden vorgetragen,
Aus Kindertagen klingen Lieder
Und wollen uns von Rettung sagen:
Zu uns kommt doch der Heiland wieder!

Er führt zur Ruhe, bringt uns Frieden
In turbulent-vernarrte Welt
Und zeigt, dass dieses Heil hienieden
Trägt reicher, als das schnöde Geld.

Er bringt uns weiter, als wir denken,
Führt zur Vernunft das Sinnen gar
Und kann uns deshalb dorthin lenken,
Wo segensreich ein neues Jahr.


©Hans Hartmut Karg
2019

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