Von des Teiches Mitte
rudert die Brigitte
steuerlos und ganz allein
hilflos in das Schilf hinein.
Die Halme hinter ihr sich schließen,
zu zweit könnte man es genießen.
Doch allein es etwas gruselt,
weil es rundum unsichtbar wuselt.
Erschrocken taucht der Otter
geräuschlos in den tiefen Modder.
Den breiten Schwanz der Biber reckt
bevor er sich im Bau versteckt.
Unter Wasser dessen Eingang liegt,
wo Mutter Biber ihren Nachwuchs kriegt.
Von der Insel faucht ein Schwan,
weil hier stört der Mensch im Kahn.
Er muss seine Frau beschützen,
denn ihr Brüten soll was nutzen.
So wie im vergangenen Jahr
wollen sie eine Kinderschar.
Denn es allen Freude bereitet,
wenn das Schwanenpaar durchs Wasser gleitet.
Die kleinen Knäuel zwischen drein
üben schwimmen, tauchen, fressen, schrei‘ n.
Wenn bei Gefahr einer schreit,
schützt sie der Eltern Federkleid.
Da klettern sie durch Flügellücken
rasch den Eltern auf den Rücken.
Feinde gibt es doch genug,
Raubvögel versuchen es im Flug,
Fuchs und Dachs, sogar der Igel
schleichen um den Wasserspiegel.
Doch das größte Gefahrenreich
sind die großen Fische in dem Teich.
Aber auch normale Schlangen
versuchen dorthin zu gelangen.
Sogar Nutrias und Waschbären,
die garnicht hier her gehören.
Alle sind der Schwäne Feind,
nur der Mensch ist gern ihr Freund.
Doch Brigitte muss noch lernen
bei Schwänen sich sanft zu entfernen.
30.10.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann